CTIF 2017 Villach – die Feuerwehr-WM

Vom 09.07.-16.07.2017 fanden in Villach/Österreich die alle vier Jahre stattfindenden Internationalen Feuerwehrwettbewerbe des CTIF, dem weltweiten Feuerwehrverband, statt. Im allgemeinen Sprachgebrauch werden diese Wettbewerbe auch gerne als Feuerwehr-WM oder Feuerwehrolympiade bezeichnet. Unsere Wettkampfgruppe hatte sich mit einer guten Platzierung an den Deutschen Meisterschaften in Rostock 2016 für dieses Event qualifiziert.

 

So hieß es am Sonntag, 09.07.2017, um 05.15 Uhr Abfahrt gen Österreich nach insgesamt einem Jahr schweißtreibender Vorbereitung. Nach einer kurzen biologischen Pause ging es direkt weiter bis kurz vor der österreichischen Grenze. Dort war erstmal Frühstück mit Brötchen und Fleischwurst angesagt. Die Einreise nach Österreich gestaltete sich problemlos und es ging in einem Rutsch durch bis zum Quartier der Anmeldung in Villach. Anschließend galt es das Hotel Post inmitten der Villacher Fußgängerzone am Hauptplatz zu beziehen. Beim gemeinsamen Abendessen im Brauhaus ließ man den Tag ausklingen.

 

Am Montag und Dienstag war offizielles Training angesagt. Es lief nicht alles rund. Aber die Hinweise der Schiedsrichter wurden dankend angenommen. Leider machten sich auch Verletzungssorgen breit. Die restliche Zeit war zur freien Verfügung, ehe es abends wieder gemeinsam zum Abendessen ging bzw. am Dienstagabend alle teilnehmenden deutschen Mannschaften auf Einladung des DFV den deutschen Abend begangen. Manche nutzten die Zeit zum Ausflug an den Faaker See, andere zog es eher in die Berge und verlobten sich in ca. 2.100 m Höhe – an dieser Stelle nochmal herzlichen Glückwunsch, Steffen und Angie, und für eure gemeinsame Zukunft alles Gute.

 

Der Mittwoch startete nach dem Frühstück mit einem inoffiziellen Training – die Kameraden der FF Felde hatten dankenswerterweise ihre Geräte zu diesem Zweck mit nach Villach gebracht und den deutschen Mannschaften zur Verfügung gestellt. Bereits ab diesem Tag konnte man den ersten Wettbewerben im Stadion Lind beiwohnen, ehe am Abend die offizielle Eröffnungsfeier von statten ging. Donnerstag und Freitag waren trainingsfrei, aber man nutzte die Zeit, um in erster Linie den laufenden Wettbewerben beizuwohnen. Am Donnerstagnachmittag trafen die zwei Fanbuschen in ihrem Quartier ein, sodass es am Donnerstagabend zu einem ersten Wiedersehen und einem gemeinsamen Abendessen mit den etwa 20 mitgereisten Fans kam.

 

Am Samstag, 15.07., ab 09.30 Uhr wurde es dann ernst. Nach Anmeldung und Passieren der Kontrolle ging es auf den Wettkampfplatz, Bahn 2, und zum Herrichten der Geräte. Gegen 10.00 Uhr erfolgte der zentrale Massenstart der insgesamt 8 Wettkampfbahnen. Mit 40 Sekunden für die Löschangriffsübung lagen wir nur knapp über unserer Trainingsbestzeit und das mit fremdem Gerät auf fremden Boden und vor einer unglaublichen Kulisse eines ausverkauften Stadions bei tosender Unterstützung der angereisten Fans. Leider trübte ein offenes Kupplungspaar, das mit der Höchststrafe von 20 Minuspunkten geahndet wurde, die Stimmung gewaltig.

 

Dennoch ging es nahtlos weiter zum 8×50 m-Hindernisstaffellauf. Hier waren wir verletzungsbedingt gezwungen einige Positionen zu verändern. Unter diesen Umständen kann die Zeit von 63 Sekunden als „Fabelzeit“ bezeichnet werden. Wie schon beim Löschangriff starteten wir auf Bahn 2. Die portugiesische Mannschaft auf Bahn 1 war von vornherein abgeschlagen, mit der serbischen Berufsfeuerwehr auf Bahn 3 lieferten wir uns ein spannendes Laufduell, während wir bereits mit Läufer 5 die Führung übernehmen und als erster über die Ziellinie sprinten konnten. Im Training war uns das erst zu einem späteren Zeitpunkt gelungen.

 

Zunächst herrschte Trübsal, denn mit den 20 Minuspunkten war mit einer vorderen Platzierung nicht mehr zu rechnen. Nach Bekanntwerden der Ergebnisse konnte man sich doch noch über eine Silbermedaille freuen – das erste Drittel der Mannschaften bekommt Gold, das zweite Silber und das dritte Bronze. Die Leistung reichte noch für den letzten Silberrang. Selbst ohne Fehler wäre es „nur“ der erste Silberrang gewesen – für Gold hätten noch ein paar Sekunden gefehlt – insoweit war nochmal alles gut gegangen. Demzufolge konnte man die Abschlusszeremonie und die anschließende Abschlussfeier im Festzelt ausgelassen genießen und so eine wunderbare Woche ausklingen lassen, ehe es am Sonntag, 16.07.2017, um 08.30 Uhr wieder gen Heimat ging.

 

Am Sonntagabend bereiteten uns die Feuerwehrkameradinnen und Feuerwehrkameraden sowie die Bürgerinnen und Bürger des Huttengrundes einen tollen festlichen Empfang, bei dem in gemütlicher Runde die Erfolge gebührend gefeiert wurden. An dieser Stelle nochmals herzlichen Dank dafür.

 

Insgesamt war es eine tolle Woche und eine tolle Erfahrung. Die ganze Stadt Villach war geschmückt und im Feuerwehrfieber. An vielen Stellen gab es Bühnen, Veranstaltungen, Festzelte, Stände, Vorführungen etc. Insgesamt rund 2.500 Teilnehmer aus 27 Nationen plus angereiste Fans füllten die Straßen. Dort herrschte durchgängig eine freundliche, fröhliche, ausgelassene Stimmung. Die Organisation der Wettkämpfe, der Verpflegung, der Unterkünfte etc. lässt sich nur als ausgesprochen gut bezeichnen. Das machte Lust auf mehr. Deshalb lautet unser Ziel nunmehr: „Slowenien 2021“!

 

Nachfolgend noch ein paar Impressionen anhand Fotos und Videos:

 

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